Georg Gumbel mit Ehefrau Elisabeth (geb. Baumgart)
Heinrich Gumbel mit Ehefrau Elisabeth
(geb. Hassenpflug)
Mittelstr. 9, Holzhausen (Homberg Efze)
Elli Berg (geb. Gumbel) in Holzhausen bei Homberg Efze
Über uns
Wer wir sind
Die Familie Berg-Gumbel stammt aus Holzhausen in Homberg Efze. Konkret aus dem Haus auf der Mittelstraße 9 (Haus 64), seit Ur-Urgroßvater, Stellmacher Heinrich Gumbel aus Hebel das Haus im Jahr 1908 kaufte. Sein Sohn, Urgroßvater Georg Gumbel, übte zwischen 1945 und 1950 das Amt des Bürgermeisters aus. Großmutter Elli Berg (geb. Gumbel) lebte noch bis 1995 in dem Haus. Ihre Kinder sind alle aus der Region weggezogen.
Enkelin Julia Berg ist zwischen Kamerun, Honduras, den Philippinen und Spanien aufgewachsen. Sie absolvierte ein Studium zum BSc. in Spanien sowie einen MSc. in England, und hat zu Forschungsprojekten in Deutschland, Island, Mexico, Costa Rica, Australien, Malediven und auf der Osterinsel beigetragen.
Seit Geburt ist Julia eng mit Homberg (Efze) verbunden. Hier verbrachte sie oft ausgedehnte Schulferien im Hause Ihrer Großmutter und konnte über viele Jahre hinweg das lokale Geschehen erleben.
Mit Kindern und Mann zog Julia Ende 2019 aus Chile nach Homberg. Während des Corona-Lockdowns bot sich die Möglichkeit, von Beobachtungen lokaler Dynamiken inspiriert ihre mit der Heimat verbundene Leidenschaft für die besonders gute Küche zu einem wirtschaftlichen Projekt auszugestalten und so mit der Gemeinschaft zu teilen.
Küchenchefs
Javier Véliz
@thaneerenee
Barbara Neira
Herr Véliz schloss 2010 seine Kochausbildung ab und arbeitete danach als Chefkoch in renommierten Hotels und Luxusrestaurants in Santiago de Chile und Valparaíso. 2016 hatte er die Ehre, als Bankettkoch im chilenischen Außenministerium zu dienen. Sein Interesse an der kulinarischen Vielfalt des südlichen Chiles führte ihn im selben Jahr nach Patagonien, um neue Herausforderungen anzunehmen. Getrieben von Leidenschaft und Erfahrung entschied er sich, seinen eigenen Weg zu gehen und ein Restaurant in ländlicher Umgebung in Chile zu eröffnen. Mit Home Berg kann Herr Véliz die Wurzeln der deutschen Einwanderer in seiner Heimat erforschen und sein umfangreiches kulinarisches Wissen ergänzen. Diese Begegnung ist eine leidenschaftliche Reise, bei der er Traditionen ehrt, neue Möglichkeiten erkundet und Geist und Gaumen der Gäste bereichert.
Barbara Neira ist eine ausgebildete Köchin und hat sich im Laufe der Jahre auf die Zubereitung von Fisch und Meeresfrüchten spezialisiert. Aufgewachsen in einem kleinen Ort, wo die Berge auf den Ozean treffen, an der Südküste von Chile, war Barbara schon seit ihrer Kindheit von der deutsch geprägten Küche ihrer Großmutter begeistert. Ihre Leidenschaft liegt in der Einfuhr und Verbesserung hochwertiger Meeresprodukte in der Gastronomie. In Home Berg findet sie die Möglichkeit, ihre Kreativität sowie ihre tief verwurzelten gastronomischen Kenntnisse zu entfalten, während sie gleichzeitig den Einfluss der deutschen ländlichen Gastronomie in ihrer Heimat erforscht, um ihre Kultur besser zu verstehen.
Historisches Hintergrund
Deutsche Siedler beim Roden in Aysén, Süd-Chile (um 1920)
Zeitschrift Auszug
(Festschrift 125 Jahre Deutscher Verein Valparaiso)
Deutsches Koloniales Museum in Frutillar, Patagonien (Süd-Chile)
Neue Siedlungen in Osorno, Süd-Chile (Ende 19. Jahrhundert)
Die ersten großen Migrationsbewegungen infolge der Industriellen Revolution führten Mitte des 19. Jahrhunderts viele deutsche Bauern und Handwerker auf den südamerikanischen Kontinent, der ihnen neue wirtschaftliche Möglichkeiten bot.
Die ersten Deutschen in Chile trafen am 25. August 1846 in Valdivia ein. Zwanzig Jahre darauf waren 1866 bereits 3.500 Deutschen in der Region sesshaft. Sie kamen aus Gebieten westlich der Elbe und waren hauptsächlich Bauern, Kaufmänner und Handwerker. Diese Menschen bestellten das Land und wurden zur erfolgreichsten Produktionskraft der Region. Güter, die in Deutschland seit Jahrhunderten hegerstellt worden waren, gab es plötzlich in Chile auch zu finden, wie zum Beispiel Hafer, Roggen, Weizen, Kartoffeln, Butter, Schinken, Schweinfleisch, Lamm, Fruchtweine, Wolle, Honig und Bauholz.
Dank der effizienten Produktion konnten deutsche Frauen mit deren kulinarischen Kenntnissen die Süd-chilenische Gastronomie stark beeinflussen. Die Speisen dieser Frauen wurden im Laufen der Zeit oft mit neuen Zutaten vorbereitet und verfeinert. Es entstand so faszinierende Fusion aus Gastronomien zweier Orte auf der Welt, die geografisch entfernter voneinander nicht sein könnten.
Unser Anliegen ist es, aus diesem alten Schatz kulinarischer Symbiose zu schöpfen und ihn wieder mit der traditionellen Gastronomie in Nordhessen zu vereinen.
Bei Home Berg lassen Sie sich ein Stück Weltgeschichte auf der Zunge zergehen.
Quellen:
Chamorro-Ayala, Francisco (2017) German Migration to 1800´s Chile - the phenomenon, its contexts and consequences to Chilean development: A passive immigration?
Fifer, Valerie J. (1991): United States Perceptions of Latin America 1850-1930. Manchester University Press, New York.